Die starke Verflechtung der Region Hannover mit den Landkreisen des Netzwerkes Erweiterter Wirtschaftsraum Hannover (EWH) zeigt sich in den starken Nachfragezuwächsen auf den Schienenstrecken der Landkreise in das Gebiet des Verkehrsverbundes Großraum-Verkehr Hannover (GVH).
Der GVH (Großraum-Verkehr Hannover) bietet in Zusammenarbeit mit der Region Hannover seit vielen Jahren einen sehr erfolgreichen Regionaltarif an, der hauptsächlich von Berufspendlern genutzt wird. Er ermöglicht Nutzern von Bussen und Bahnen mit sehr günstigen Zeitkarten aus den benachbarten Landkreisen in das Gebiet des hannoverschen Verkehrsverbundes zu fahren. Dieses attraktive Angebot wird derzeit von über 14.000 Personen jeden Werktag genutzt.
Da jedoch künftig auch Gelegenheitsfahrer in den Genuss einen günstigen und einfachen Tarifs kommen sollen, wurde im Rahmen einer Kooperation des Netzwerkes Erweiterter Wirtschaftsraum Hannover und der Region Hannover im August 2011 eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die eine Erweiterung des jetzigen Systems insbesondere auf den Bartarif (Einzel- und Tagestickets) darstellen sollte. Auf Basis dieser Studie, die ein Umsetzen in Form einer Anerkennung von GVH-Tickets in den Landkreisen präferiert, wurden die damit verbundenen Kosten ermittelt. Diese sogenannten Durchtarifierungs- und Harmonisierungskosten entstehen primär durch die Reduzierung der Fahrkosten von zuvor mindestens zwei Fahrscheinen auf künftig einen. Für die Untersuchung wurde eine Projektgruppe zur Erweiterung des GVH-Tarifgebietes gegründet, an der sämtliche relevanten Institutionen und Verkehrsunternehmen teilnehmen.
Die technisch-vertragliche Vorbereitung konnte, unter der Federführung der Region Hannover, soweit voran gebracht werden, daß man einer Einführung (Ausdehnung des GVH-Regionaltarifs auf der Schiene auf den Einzelfahrkartenbereich) in 2018 schon positiv entgegenblickte.
Das vorläufige Scheitern der Einführung ist auf externe Einflüsse zurückzuführen, an deren Behebung man bereits im Jahresverlauf begonnen hat zu arbeiten. Somit ist weiterhin von einer Einführung auszugehen. Der zweite Block der Projektarbeiten ist die Einbeziehung von fünf weiteren Bahnhöfen im bisherigen Zeitkartenbereich. Hier wird von einer Einführung in 2018 ausgegangen.
Langfristiges Ziel des Projektes ist es, für den Erweiterten Wirtschaftsraum Hannover die unterschiedlichen Tarifsysteme zu einem gemeinsamen Tarifverbund zu entwickeln. Hierfür sind drei Schritte vorgesehen, von denen sich der erste, nämlich die Ausdehnung des GVH-Regionaltarifs auf der Schiene auf den Einzelkartenbereich, derzeit in der Realisierung befindet. Die Einbeziehung des lokalen Busverkehrs als Zubringer zu den Bahnhöfen der Landkreise in den Tarif sowie die Integration der Landkreise des zweiten Rings in einen Tarifverbund sollen weitere Schritte zur Weiterentwicklung der ÖPNV-Kooperation im Erweiterten Wirtschaftsraum Hannover sein.
Projektleitung: Ulf Mattern und Karsten Sydow | Fachbereich Verkehr, Region Hannover
Die GVH-Erweiterungen in den einzelnen Landkreisen sehen wie folgt aus:
Die hierfür erforderlichen umfangreichen Arbeiten werden derzeit von den unterschiedlichen Akteuren durchgeführt.