Nach zwei Jahren Corona konnte sich das Netzwerk Erweiterter Wirtschaftsraum Hannover wieder bei einer Regionalkonferenz treffen und miteinander diskutieren und sich mit Fachleuten austauschen.
Dr. Ingo Meyer, Vorsitzender des Netzwerk EWH und Oberbürgermeister der Stadt Hildesheim, begrüßte die Teilnehmenden am Montag, 11. Juli 2022, im NOVOTEL Hildesheim. Eingeladen waren Vertreterinnen und Vertreter und Gäste aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und der Zivilgesellschaft.
Die Digitalisierung von Staat und Gesellschaft fordert auch die kommunalen Mitglieder des Netzwerkes Erweiterter Wirtschaftsraum heraus und hat Auswirkungen sowohl auf die Städte wie auf die Fläche, so Herr Dr. Meyer.“
Die beiden Referenten, Herr Dr. Arno Brandt (Regionalberatung aus Lüneburg) und der Geograph und Planer Jens Nußbaum (Stadt+Handel) gaben einen spannenden Überblick über verschiedene Bereiche (Wirtschaft, Einzelhandel), wo die Digitalisierung zu Veränderungen führen kann und führt. Herr Dr. Brandt befasste sich mit dem Thema „Führt die Digitalisierung zu einer Neubewertung der Standorte im ländlichen Raum“. Hier zeigte sich wie komplex die Digitalisierung auf verschiedene Räume wirken kann. Herr Nußbaum vom Büro Stadt+Handel zeigte dem Publikum unter dem Titel „Smart Digital oder doch die neue Lust am Innenstadterlebnis? Die Zukunft unserer Innenstädte und Ortskerne nach Corona“ wie sich die Einzelhandelslandschaft in den Zentren dramatisch, auch auf Grund des Onlinehandels, ändert und welche Möglichkeiten es gibt diese vital zu erhalten. Dieses Thema ist für die Innenstadtplanung eminent bedeutend und wurde plastisch und spannend vorgetragen.
In der anschließenden Podiumsdiskussion konnten die beiden Themen noch einmal vertieft werden. Gerade beim letzten Thema zeigte sich, wie man versuchte Antworten zu finden und zu diskutieren, welche kreativen Handlungsmöglichkeiten zur Mitgestaltung es geben könnte. Ein Ergebnis war dabei, dass handelnde Personen durchaus auch einmal unkonventionelle Wege beschreiten sollten um die Innenstädte und innerörtlichen Lagen wieder stark zu machen.
Copyright alle Fotos "Regionalkonferenz 2022": Nadja Mahjoub
28. August 2017, 10.00 - 15.00 Uhr | Region Hannover
2017 war das Jahr, in dem die Voraussetzungen für eine neue inhaltliche Aufstellung des gesamten Netzwerks sowie die Stärkung seiner Außenwahrnehmung geschaffen wurden. Hierzu formulierte der neu gewählte Netzwerk-Vorstand in seiner konstituierenden Januar-Sitzung ein Zwei-Säulen- Modell, denn bereits in der Vergangenheit hatte es sich gezeigt, daß es zwischen den verschiedenen Themenbereichen der sechs Fachforen Schnittmengen gibt, die es noch stärker zu nutzen gilt. Ziel des Modells ist es (neue) Arbeitsthemen zu finden und die bereits in der Vergangenheit angeregte Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Foren in die Praxis umzusetzen. Es sieht einen stärkeren Austausch der sechs Netzwerkforen untereinander sowie ihre Vernetzung im Rahmen von Projektarbeiten vor (Säule 1) und forciert durch das Bearbeiten von netzwerk- und gesellschaftsrelevanten Themen auch die Stärkung der Anziehungskraft der alle zwei Jahre stattfindenden Regionalkonferenz (Säule 2).
Der erste Foren-Workshop fand in den Räumlichkeiten der Region Hannover statt. Nach der Kurzvorstellung aller Foren vor dem Plenum erfolgte in den einzelnen Gruppen der Blick zurück. Was waren die jeweiligen Ziele, wurden sie erreicht? Sowie der Blick in die Zukunft, was soll erreicht werden und auf welchem Wege? Den Teilnehmern*innen war es dabei möglich sich auf kurzem Wege untereinander auszutauschen und bei den anderen Foren in die Diskussion hineinzuhören. Neben den
immer wieder genannten Stichworten wie Mobilität und Logistik, Innenentwicklung und (sozialer) Wohnungsbau, Daseinsvorsorge im ländlichen Raum und Darstellung des Netzwerks in der Öffentlichkeit, tauchte ein Thema bei allen sechs Foren durchgängig auf: Digitalisierung. Zum Beispiel die Digitalisierung in den Verwaltungen des Netzwerks, der Breitbandausbau oder Online-Handel. Alle sechs Foren sind in irgendeiner Weise von dem Thema betroffen. Es konnte somit als neues Schwerpunktthema innerhalb des Netzwerks festgehalten werden.
Unter dem Titel „Wirtschaft, Logistik und Kultur – das Netzwerk Erweiterter Wirtschaftsraum Hannover bewegt!“ wurden im Rahmen der diesjährigen Regionalkonferenz am 2. Juni in Celle die Chancen und Herausforderungen des Erweiterten Wirtschaftsraums Hannover als „Wirtschafts- und Logistik-Region“ beleuchtet und diskutiert.
Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen der Stadt- und Regionalplanung, der Wirtschaftsinfrastruktur, der Mobilität und des Verkehrs sowie Kooperationen im touristischen Bereich kennzeichnen die mehr als 5-jährige erfolgreiche Zusammenarbeit in Fachforen und Projekten des Netzwerks.
Ein Beispiel für die sinnvolle und hervorragende Kooperation der immerhin 15 Netzwerkpartner ist das "Konsensprojekt Großflächiger Einzelhandel". Bereits zum dritten Mal wird die Vollerhebung des Einzelhandelsbestandes im Gebiet des Erweiterten Wirtschaftsraums Hannover (EWH) durchgeführt. Da die Entwicklungen im großflächigen Einzelhandel große Bedeutung für die gewachsenen Stadt- und Ortszentren haben, ist eine enge Abstimmung über die Grenzen von Gebietskörperschaften hinweg erforderlich. Das diese Abstimmung in der bisherigen Arbeit des Netzwerks erfolgreich verlaufen ist, berichtet Prof. Dr. Axel Priebs, Erster Regionsrat der Region Hannover und Vorstandsmitglied des Netzwerks EWH.
Der Schwerpunkt der weiteren Veranstaltung lag auf dem Thema Wirtschaft und Logistik. Damit reagierte das Netzwerk auf die zunehmende Bedeutung der Logistikbranche als dynamischer Wirtschaftszweig und in seiner standortsichernden Funktion. Eine hochleistungsfähige Verkehrsinfrastruktur zur Abwicklung des (inter)nationalen Güter- und Personenverkehrs ist, insbesondere für die Zukunftsfähigkeit von Produktions- und Handelsunternehmen, von grundlegender Bedeutung. Regionale und globale Handelsströme benötigen ebensolche regionalen und globalen Transportketten sowie Logistiksysteme. Dies setzt ein Denken in Systemen und nicht in Einzelstandorten voraus, wie auch Helge Spies, LogisticNetwork Consultants GmbH, in seinem Vortrag zum Logistikstandort EWH zu berichten wusste. Der EWH bilde nicht nur einen räumlich-strukturell verflochtenen Wirtschaftsraum, sondern bringe auch die wichtigsten logistikrelevanten Infrastrukturen im Bereich Straße, Schiene, Wasser und Luft mit.
Wie Kooperationen im Bereich der Wirtschaftsförderung, und konkret mit Schwerpunkt Logistik, vor Ort aussehen können, zeigte Michael Krohn von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Deltaland mbH anhand von Praxisbeispielen aus dem Deltaland/ Heidekreis. Geeignete Standorte müssten entwickelt und gestärkt werden, um Unternehmen ansiedeln zu können. Aber auch die menschlichen Ressourcen müsse man im Blick haben, um rechtzeitig auf logistikrelevanten Fachkräftemangel reagieren zu können.
Das dem Mensch und Arbeitnehmer eine besondere Bedeutung zukommt, wurde auch in der anschließenden Podiumsdiskussion deutlich. So spiele es für die Ansiedlung eines Logistikunternehmens durchaus eine große Rolle, das qualifiziertes, verlässliches, sich mit dem Wohn-/Standort verbunden fühlendes Personal zur Verfügung steht, betonte Jan Dünzelmann, Managing Direktor Real Estate bei der FIEGE Logistik Holding Stiftung Co. KG. Dafür würde man auch zwei Kilometer mehr zur nächsten Autobahn in Kauf nehmen. Generell bestünde von Seiten des Unternehmens Fiege Interesse sich im EWH vergrößern zu wollen. Dies stieß sicherlich nicht nur bei dem ebenfalls an der Diskussion teilnehmenden Oberbürgermeister Dirk-Ulrich Mende (Celle) und dem Ersten Kreisrat Gerald Höhl (Landkreis Celle) auf „offene Ohren“.
Logistikansiedelungen bringen den Kommunen aber nicht nur Steuereinnahmen und Arbeitsplätze, sondern stehen durchaus in der Kritik im Verhältnis zu ihrem Flächenverbrauch nur wenige höherqualifizierte Stellen zu schaffen. Und natürlich ruft Logistik auch immer eine gewisse Verkehrsbelastung der Umgebung hervor. Der weiter zunehmende Straßengüterverkehr ist auch in den ohnehin schon stark belasteten urbanen Räumen wie z. B. der Landeshauptstadt Hannover zu spüren. Denn im Zeitalter des E-Commerce führten viele Händler keine großen Waren-Lager mehr, sondern bestellten „on demand“. Mit der Folge, dass anstelle einer Großlieferung viele verschiedene Logistikunternehmer pro Tag ein und dieselbe Lieferadresse anfahren müssten. Sabine Tegtmeyer-Dette, Erste Stadträtin der Landeshauptstadt Hannover, sieht daher die Zukunft in der intelligenten Logistik, die sich u. a. mit intelligenten verkehrsreduzierenden Netzwerken befasst und die Reduzierung von Mehrfachbelieferungen sowie effizientere Fahrzeugauslastungen anstrebe. Die Schiene, so wurde im Rahmen der Diskussion auch deutlich, ist derzeit leider noch keine verlässliche Alternative zum wesentlich flexibler einsetzbaren Lkw.
Den Abschluss fand die Regionalkonferenz schließlich in einem fachlichen Austausch beim gemeinsamen Mittags-imbiss. Zeit, um sich im persönlichen Gespräch auszutauschen und Kontakte zu knüpfen oder sich im Rahmen der Ausstellung zum Netzwerk und seinen Projekten zu informieren, denn das Netzwerk Erweiterter Wirtschaftsraum Hannover bewegt!
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PROGRAMM
Ab 10.30 Uhr Anreise und Anmeldung
ERÖFFNUNG
11.00 Uhr Begrüßung
Dirk-Ulrich Mende | Vorstand Netzwerk EWH,
Oberbürgermeister Stadt Celle
11.10 Uhr 5 Jahre erfolgreiche Netzwerkarbeit im
Erweiterten Wirtschaftsraum Hannover!
Helma Spöring | Vorsitzende Netzwerk EWH,
Bürgermeisterin Stadt Walsrode
VORTRÄGE
11.25 Uhr Konsensprojekt Großflächiger Einzelhandel
Prof. Dr. Axel Priebs | Vorstand Netzwerk EWH,
Erster Regionsrat Region Hannover
11.40 Uhr Der Logistikstandort Erweiterter Wirtschaftsraum Hannover
Helge Spies | Senior-Consultant LogisticNetwork
Consultants GmbH
12.05 Uhr Logistik im Deltaland/ Heidekreis
- Ein Praxisbericht
Michael Krohn | Geschäftsführer Wirtschaftsförderungsges. Deltaland mbH
PODIUMSDISKUSSION
12.25 Uhr Diskussion „Wirtschaft und Logistik“ im EWH
Sabine Tegtmeyer-Dette | Erste Stadträtin Landeshauptstadt Hannover, Wirtschafts- und
Umweltdezernentin
Jan Dünzelmann | Managing Director Real Estate
FIEGE Logistik Holding Stiftung & Co. KG
Dirk-Ulrich Mende | Vorstand Netzwerk EWH,
Oberbürgermeister Stadt Celle
Gerald Höhl | Sprecher Forum Landkreisthemen
Netzwerk EWH, Kreisrat Landkreis Celle
ABSCHLUSS
13.10 Uhr Fazit und Schlusswort
Reiner Wegner | Vorstand Netzwerk EWH,
Landrat Landkreis Hildesheim
Ca. 13.15 Uhr Ausklang bei einem gemeinsamen Mittagsimbiss
Moderation: Andreas Kuhnt | Konzept.Kommunikation, Hannover
Stadthagen/Hannover, 09.05.2014. Auf der zweiten Regionalkonferenz des Netzwerks EWH haben sich gut 80 Vertreter/-innen aus Verwaltung, Politik und weiteren regionalen Akteuren im Ratskeller Stadthagen über die ersten 3,5 Jahre Netzwerk EWH ausgetauscht und gleichzeitig den Blick nach vorn gerichtet: Welche Themen und Projekte werden im Verflechtungsraum um die niedersächsische Landeshauptstadt demnächst von Bedeutung sein? Wie kann sich das Netzwerk EWH als wichtiger Teil der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg zukunftsfähig aufstellen?
Neben den Vertretern des Netzwerk waren die Landesbeauftragte für regionale Entwicklung (Leine-Weser), Karin Beckmann, und Regionsrat Ulf-Birger Franz, Dezernent für Wirtschaft, Verkehr und Bildung der Region Hannover als Referenten Teil des Programms.
Beherrschendes Thema auf der zweiten Regionalkonferenz des Netzwerks Erweiterter Wirtschaftsraum Hannover (Netzwerk EWH) war die Ausweitung des Regionaltarifs im Großraum-Verkehr Hannover (GVH) auf Einzelfahrten.
Bislang profitieren vom Regionalverkehr des GVH auf der Schiene ausschließlich Inhaber von Zeit- und Monatskarten. Um die Landkreise und Städte des Erweiterten Wirtschaftsraums Hannover besser an die niedersächsische Landeshauptstadt anzubinden, plant das Netzwerk eine Erweiterung des Regionaltarifs auf Einzelfahrscheine. Ulf-Birger Franz, Verkehrsdezernent der Region Hannover, brachte die Diskussion auf den Punkt: „Eigentlich hätte man den Verkehrsverbund schon mit Einführung der S-Bahn zur Weltausstellung EXPO 2000 auf benachbarte Landkreise ausweiten müssen.“ Der wichtigste Schritt in diese Richtung war die Einführung des Regionaltarifs für Zeitkarten ab dem Jahr 2004. Von diesem Angebot profitieren vor allem Pendler. Nun soll der Regionaltarif mit einem attraktiven Angebot für Einzelkarten komplettiert werden, um den öffentlichen Personennahverkehr auf der Schiene für noch mehr Fahrgäste attraktiver zu machen.
Vom neuen Regionaltarif, der vermutlich in der ersten Jahreshälfte 2015 eingeführt wird, haben dann auch Nutzer der Kulturroute des Netzwerks EWH Vorteile: Die Kulturroute, ein Fernradweg über rund 800 Kilometer zu den kulturellen Highlights zwischen Celle und Schaumburg, wurde als zweites Vorhaben des Netzwerks auf der Regionalkonferenz vorgestellt. Die Kulturroute als erstes gemeinsames Projekt aller Netzwerkpartner ist ein gelungenes Beispiel für regionale Kooperation im Erweiterten Wirtschaftsraum. Oberbürgermeisterin Susanne Lippmann (Stadt Hameln), die das Projekt vorstellte, betonte das hohe Engagement der Mitwirkenden und stellte fest: „Die Kulturroute macht zwar viel Arbeit – aber auch unheimlich Spaß.“
Die Bedeutung der Netzwerkarbeit für die Landesentwicklung würdigte auch die Landesbeauftragte für regionale Entwicklung Leine-Weser, Karin Beckmann, in ihrem Beitrag. Frau Beckmann hob die Bedeutung kooperativen Handelns auf regionaler Ebene hervor : Der Umstand, dass das Netzwerk nicht mit den Zuständigkeitsgrenzen der neu installierten Landesbeauftragten überein stimme, sei hierbei als nachrangig zu betrachten. Die Landesbeauftragten stünden regionalen Kooperationen, so Karin Beckmann, unterstützend und als Ansprechpartner in allen Belangen mit Bezug auf die Landesregierung zur Verfügung. Dies griffen die Vertreter des Netzwerks EWH umgehend auf: Die Landkreise als Träger des öffentlichen Nahverkehrs erhoffen sich zur Abfederung der entstehenden Kosten der GVH-Erweiterung eine Anschubfinanzierung durch das Land Niedersachsen als finanzielle Unterstützung
Info:
Die Regionalkonferenz ist die öffentliche Diskussionsplattformdes Netzwerkes Erweiterter Wirtschaftsraum Hannover (EWH). Die Regionalkonferenz 2012 fand am 8. Juni in der Technischen Akademie in Hameln statt. Oberbürgermeisterin Susanne Lippmann war Gastgeberin der ersten Regionalkonferenz des Netzwerkes und hat Gäste aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu einem Dialog über die Themen und Projekte im EWH eingeladen. Schwerpunkte der Veranstaltung waren die aktuellen Projekte GVH-Erweiterung und KulturRoute.
09:30 Empfang | Kaffee
10:00 Begrüßung [Lippmann 0,2 MB]
10:10 Themen und Projekte im Erweiterten Wirtschaftsraum Hannover [Hellmann 2,3 MB]
10:20 GVH-Tarifverbund im EWH [Franz 1,2 MB], [Farr 0,1 MB]
11:20 Kulturroute - Radtour zu den kulturellen Leuchttürmen im EWH Boerger [Boerger 5,0 MB]
Stadt-Land-Tourismus im EWH [Behrens-Egge 2,2 MB]
12:00 Diskussion: Potenziale aus interkommunaler Kooperation im EWH
Moderation:
12:30 Mittagsbüfett
14:00 Besuch des neu eröffneten Hamelner Museums mit Rattenfängertheater, Osterstraße 8-9
Museumsführung: